Am 13. Juni 2024 fand in Pillnitz unsere abschließende Regionalkonferenz statt. An diesem Tag bot sich allen LANDNETZ Freunden, Partnern und Unterstützern die wunderbare Gelegenheit mehr über die Arbeit der letzten 5 Jahre zu erfahren sowie einen Blick in die Zukunft zu wagen.
Die Veranstaltung wurde vom Präsidenten des LfULG, Heinz Bernd Bettig eröffnet. Im Anschluß blickte Prof. Thomas Herlitzius, Sprecher von LANDNETZ, auf die Arbeit der letzten 5 Jahre und zeigte die Chancen sowie aktuelle Hürden des Smart Farmings auf. Ein Keynote-Vortrag von Karl Heinz Mann von der Ländlichen Betriebsgründungs- und Beratungsgesellschaft mbH Göttingen griff diese Thematik auf und gab ein aufschlußreiches Fazit zum aktuellen Stand der Robotik. Die nachfolgende Aufmerksamkeit gehörte gänzlich Vertretern von LANDNETZ Partnerbetrieben, die über Ihre praktischen Erfahrungen mit unterschiedlichen digitalen Anwendungen berichteten. Den Abschluß des Vormittagprogramms bildete eine Podiumsdiskussion zur Frage: „Digitale Technologien in der Landwirtschaft: Vernetzung garantiert – Nutzen garantiert?“.
Ein weiterer Höhepunkt waren die Vorführungen, welche nachmittags auf den Versuchsflächen des LfULG stattgefunden haben. Bei Kaffee und Kuchen konnten sich zudem Besucher in der Ausstellung zu den vielfältigen LANDNETZ Themen und darüber hinaus informieren.
Am 29.8.2023 fand unser Feldtag „Robotiklösungen für den Obst- & Weinbau“ auf den Versuchsflächen des Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Pillnitz statt. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Sachsen und dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klima, Umweltschutz und Landwirtschaft wurde ein abwechlsungsreiches Programm aus Fachvorträgen am Vormittag und Technikvorführungen am Nachmittag geboten.
Der autonom fahrende Obstroboter elWObot, hat erstmals öffentlich verschiedene Arbeitsgänge, wie beispielsweise das Mähen & Mulchen vorgeführt. Der Roboter bewegt sich mittlerweile erfolgreich selbständig im Gelände. Während der Fahrt tasten 2D- und 3D-Lasersensoren die Umgebung ab. Die Daten werden mit Hilfe von 5G-Technik (LANDNETZ-Campusnetz) an einen Leitstand und von dort zum elWObot zurück übertragen. Das ermöglicht die autonome Navigation. Dazu gehört auch das selbständige Fahren des Roboters zur Ladestation. Neben dem elektrischen Antrieb per Batterie wurden zwei weitere Antriebssysteme demonstriert: Diesel-Elektrisch und Wasserstoff-Elektrisch.
Darüber hinaus konnten sich die Besucher über neueste Entwicklungen sowie bereits verfügbare Lösungen beim Hacken und Ernten oder zum Einsatz von Drohnen im Bereich Pflanzenschutz und Krankheitserkennung informieren.
Die Veranstaltung ist auf großes Interesse seitens der zahlreich erschienenen Obstbauern und Winzer (ca. 50 % der Teilnehmer) sowie auch auf Seiten der Aussteller gestossen.
Insgesamt waren 137 Teilnehmer an diesem Tag vor Ort, 19 unterschiedliche technische Exponate wurden erläutert und soweit wie möglich (Witterungsbedingungen) vorgeführt.
Am 10. März waren wir mit dem LANDNETZ-Campusnetz zu Gast bei unserem Partnerbetrieb Landgut Nemt. Mit Hilfe von kleinen Vorführungen haben wir beispielhaft aufgezeigt, welche Möglichkeiten unsere Systemtechnik bietet. Dafür wurden im Hof des Landguts sowie im wenige Kilometer entfernten Kuhstall Kameras installiert. Die jeweiligen Videoströme wurden direkt in den Seminarraum übertragen und konnten via Tablet und Handy live angeschaut werden. Im Anschluss konnten wir mit allen Teilnehmenden Ideen für weitere mögliche Anwendungen sammeln und diskutieren.
Am 20. September fand im Rahmen des LANDNETZ Teilprojekts ON/OFF Road Safety eine Vorführung statt, bei der erstmals die Kommunikation zwischen Fahrzeugen über das LANDNETZ 5G-Campusnetz realisert werden konnte. Dabei wurden zwei Anwendungsfälle, wie sie typischerweise auf dem Land auftreten, demonstriert: zum einen hat ein vom Feld auf die Straße und umgekehrt fahrender Traktor mit Anhänger via 5G Warnmeldungen an ein sich näherndes Pkw gesendet. Zum anderen hat ein auf dem Feld stehender Maishäcksler eine „Schlechte Sicht“- Warnung versendet. Mit Hilfe moderner Kommunikationstechnologien könnten künftig bedarfsgerecht Warnmeldungen versandt und empfangen werden und damit gefährliche Situationen im Straßenverkehr vermieden werden.
Am 19. Mai fand der erste Feldrobotiktag in Sachsen »Autonomer Ackerbau hautnah« auf dem Lehr- und Versuchsgut Köllitsch statt und war auf Anhieb ein großer Erfolg. 220 Teilnehmer konnten durch Vorträge und Livevorführungen verschiedener marktverfügbarer Lösungen und aktueller Forschungsvorhaben einen Einblick in die Möglichkeiten erhalten. Verschiedene Themenstände luden außerdem dazu ein sich über Projekte und weitere Anwendungen zu informieren.
Die Präsentationen der Vorträge sind in einem digitalen Konferenzband zusammengefasst und stehen öffentlich zur Verfügung.
Herausforderung
Immer mehr Aufgaben müssen im Pflanzenbau und in der Tierhaltung von wenigen Personen abgearbeitet werden. Dabei stellen regulatorische Vorschriften einen immer größer werdenden Anspruch an die Dokumentation und den Nachweis durchgeführter Prozesse. Gleichzeitig gilt es, Tiergesundheit und Tierwohl bei wachsender Tierzahl sicherzustellen und kommunizierbar zu machen.
Lösungsansätze
Schlagbezogene Wetterdaten- und Bodenzustandserfassung, Bestandsmonitoring von Kulturpflanzen mittels Apps sowie teilflächenspezifischer Fungizid- und Wachstumsregler-Einsatz sollen im Pflanzenbau Lösungen für die Zukunft aufzeigen.
In der Tierhaltung verspricht der Einsatz sensorbasierter Assistenzsysteme einen enormen Gewinn an Informationen, welche die handelnden Personen in ihren Entscheidungen unterstützen können. Zur Bewertung der Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und des Nutzens für den Landwirt werden u. a. Möglichkeiten des digitalen Herdenschutzes, Gesundheits- und Reproduktionsüberwachung sowie Lösungen zur Überwachung des Fütterungserfolges mittels Wiederkausensorik erprobt.
Herausforderung
Die teilflächenspezifische Erfassung von Pflanzenzuständen sowie die individuelle Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln oder Dünger erfordern ein präzises und aktuelles Wissen über den Zustand und die Beschaffenheit der Pflanzen. Satellitendaten sind hierfür nur bedingt geeignet, u. a. aufgrund ihrer Aktualität und hoher Kosten.
Lösungsansätze
Drohnen können bei oben beschriebenen Anwendungen relativ kostengünstig und hochpräzise Daten in der erforderlichen Qualität zur Verfügung stellen.
Herausforderung
Das Projekt LANDNETZ investiert erhebliche personelle und finanzielle Mittel in die Erforschung und Erprobung neuer Anwendungen. Ziel ist es, durch Digitalisierung in der Landwirtschaft schnell und nachhaltig u. a. einen ökonomischen und ökologischen Nutzen zu erreichen. Die Erkenntnisse von LANDNETZ müssen daher zielgerichtet und individuell – sowohl an die Landwirte als auch an die breite Öffentlichkeit herangetragen werden.
Lösungsansätze
In LANDNETZ nutzen wir daher klassische Informations- und Verbreitungskanäle wie Weiterbildungen, Tagungen und Konferenzen für unsere Landwirte, Partner, die Industrie und Verbände. Aber auch unter anderem dieser Internetauftritt sowie die Nutzung von Social Media wie z. B. Twitter und Instagram sollen ein möglichst breites Publikum erreichen.
Herausforderung
Das Projekt LANDNETZ widmet sich neben den Anwendungen für die Landwirtschaft, als einziges der 14 Experimentierfelder auch im Besonderen neuen Kommunikationsmöglichkeiten. Insbesondere Anwendungen mit hohem Datenratenbedarf und Echtzeitanforderungen – wie z. B. AR- und VR-Anwendungen – kommen mit heutigen Kommunikationslösungen wie LTE oder WLAN nicht mehr aus.
Lösungsansätze
In LANDNETZ untersuchen wir daher schwerpunktmäßig die Erfordernisse der Landwirtschaft im Hinblick auf deren Kommunikationsanforderungen. Die lokale und temporäre Vernetzung mittels 5G ist dabei ein Schwerpunkt. Im Vordergrund steht die Anwendung, die mittels Digitalisierung und einer entsprechenden Kommunikationsmöglichkeit verbessert werden soll.
Herausforderung
Die Verfügbarkeit von Daten ist eine wesentliche Grundlage für die operative und strategische Entscheidungsunterstützung in der modernen Landwirtschaft.
Lösungsansätze
Um dabei die Datensouveränität der landwirtschaftlichen Betriebe zu gewährleisten, werden innerhalb von LANDNETZ Datenhubs wie der Agrirouter der DKE Data GmbH oder das Konzept des Agricultural Data Space aus dem Fraunhofer-Leitprojekt Cognitive Agriculture untersucht.