Am 23.09.2020 präsentierten die im Zukunftsprogramm digitale Landwirtschaft des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft geförderten sächsischen Projekte LANDNETZ und EXPRESS ihre Zwischenergebnisse. Die Projekte LANDNETZ und EXPRESS sind auch Teil der sächsischen Zukunftsinitiative simul+ des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung.
Auf dieser Seite finden Sie Informationen über das Projekt LANDNETZ. Weitere Informationen zum Projekt EXPRESS finden Sie unter digitalisierung-landwirtschaft.de
Im Weinberg am Weingut Schloss Proschwitz stellten die Koordinatoren der Projekte LANDNETZ und EXPRESS, Norman Franchi und Ingolf Römer gemeinsam mit dem Gastgeber, Herr Prof. Dr. Georg Prinz zur Lippe, erste Zwischenergebnisse der Projekte vor.
An fünf Themenständen erhielten unsere Gäste die Gelegenheit, interessante Einblicke in erste Ergebnisse und Versuche zu erhalten.
Leider konnten wir aufgrund der mit der COVID-19-Pandemie einhergehenden Einschränkungen unsere Veranstaltung nur mit einer kleinen Zahl an Gästen durchführen.
Herausforderung
Immer mehr Aufgaben müssen im Pflanzenbau und in der Tierhaltung von wenigen Personen abgearbeitet werden. Dabei stellen regulatorische Vorschriften einen immer größer werdenden Anspruch an die Dokumentation und den Nachweis durchgeführter Prozesse. Gleichzeitig gilt es, Tiergesundheit und Tierwohl bei wachsender Tierzahl sicherzustellen und kommunizierbar zu machen.
Lösungsansätze
Schlagbezogene Wetterdaten- und Bodenzustandserfassung, Bestandsmonitoring von Kulturpflanzen mittels Apps sowie teilflächenspezifischer Fungizid- und Wachstumsregler-Einsatz sollen im Pflanzenbau Lösungen für die Zukunft aufzeigen.
In der Tierhaltung verspricht der Einsatz sensorbasierter Assistenzsysteme einen enormen Gewinn an Informationen, welche die handelnden Personen in ihren Entscheidungen unterstützen können. Zur Bewertung der Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und des Nutzens für den Landwirt werden u. a. Möglichkeiten des digitalen Herdenschutzes, Gesundheits- und Reproduktionsüberwachung sowie Lösungen zur Überwachung des Fütterungserfolges mittels Wiederkausensorik erprobt.
Herausforderung
Die teilflächenspezifische Erfassung von Pflanzenzuständen sowie die individuelle Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln oder Dünger erfordern ein präzises und aktuelles Wissen über den Zustand und die Beschaffenheit der Pflanzen. Satellitendaten sind hierfür nur bedingt geeignet, u. a. aufgrund ihrer Aktualität und hoher Kosten.
Lösungsansätze
Drohnen können bei oben beschriebenen Anwendungen relativ kostengünstig und hochpräzise Daten in der erforderlichen Qualität zur Verfügung stellen.
Herausforderung
Das Projekt LANDNETZ investiert erhebliche personelle und finanzielle Mittel in die Erforschung und Erprobung neuer Anwendungen. Ziel ist es, durch Digitalisierung in der Landwirtschaft schnell und nachhaltig u. a. einen ökonomischen und ökologischen Nutzen zu erreichen. Die Erkenntnisse von LANDNETZ müssen daher zielgerichtet und individuell – sowohl an die Landwirte als auch an die breite Öffentlichkeit herangetragen werden.
Lösungsansätze
In LANDNETZ nutzen wir daher klassische Informations- und Verbreitungskanäle wie Weiterbildungen, Tagungen und Konferenzen für unsere Landwirte, Partner, die Industrie und Verbände. Aber auch unter anderem dieser Internetauftritt sowie die Nutzung von Social Media wie z. B. Twitter und Instagram sollen ein möglichst breites Publikum erreichen.
Herausforderung
Das Projekt LANDNETZ widmet sich neben den Anwendungen für die Landwirtschaft, als einziges der 14 Experimentierfelder auch im Besonderen neuen Kommunikationsmöglichkeiten. Insbesondere Anwendungen mit hohem Datenratenbedarf und Echtzeitanforderungen – wie z. B. AR- und VR-Anwendungen – kommen mit heutigen Kommunikationslösungen wie LTE oder WLAN nicht mehr aus.
Lösungsansätze
In LANDNETZ untersuchen wir daher schwerpunktmäßig die Erfordernisse der Landwirtschaft im Hinblick auf deren Kommunikationsanforderungen. Die lokale und temporäre Vernetzung mittels 5G ist dabei ein Schwerpunkt. Im Vordergrund steht die Anwendung, die mittels Digitalisierung und einer entsprechenden Kommunikationsmöglichkeit verbessert werden soll.
Herausforderung
Die Verfügbarkeit von Daten ist eine wesentliche Grundlage für die operative und strategische Entscheidungsunterstützung in der modernen Landwirtschaft.
Lösungsansätze
Um dabei die Datensouveränität der landwirtschaftlichen Betriebe zu gewährleisten, werden innerhalb von LANDNETZ Datenhubs wie der Agrirouter der DKE Data GmbH oder das Konzept des Agricultural Data Space aus dem Fraunhofer-Leitprojekt Cognitive Agriculture untersucht.
Das Projekt Landnetz wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unter der Betreuung des Projektträgers ptble, der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gefördert.